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Diplom- und Master-Arbeiten (eigene und betreute):

R. Hoch:
"An Approach For Process-centric Software based on Business Process Models";
Betreuer/in(nen): H. Kaindl, R. Popp; Institut für Computertechnik, 2015; Abschlussprüfung: 10.11.2015.



Kurzfassung deutsch:
Firmen verwenden moderne Software-Applikationen häufig, um Aufgaben des täglichen Geschäftsalltags zu organisieren und unterstützend abzuarbeiten. Mitarbeitern wird dadurch die Möglichkeit gegeben miteinander Computer-unterstützt an Aufgaben bzw. Aufgabenketten zu arbeiten. Weiters ermöglicht es die Kollaboration mit externen
Partnern auf eine automatisierte Weise. Unternehmensarchitekturen bilden solche Organisationsstrukturen ab und definieren, wie eine Firma ihre geschäftlichen Tätigkeiten ausführt. In solch einer Unternehmensarchitektur sind Geschäftsprozessmodelle ein integraler
Bestandteil, da sie spezifizieren, wie Aufgaben organisiert sind, wer verantwortlich ist und mit welchen externen Partner zusammengearbeitet wird. Sie beschreiben also den Ablauf von komplexen Aufgabenabfolgen.

Traditionelle Software-Lösungen spiegeln diese Unternehmensarchitektur oft nicht wieder, beziehungsweise implementieren dessen Logik oft direkt im Programmcode. Adaptierungen
der Software, zum Beispiel auf Grund veränderter Anforderungen, sind
daher nicht ohne größeren Aufwand möglich. Oftmals ist es notwendig Teile oder die ganze Software neu zu implementieren. Flexibilität und die korrekte Abbildung der Unternehmensarchitekturen in der Software sind wichtige Faktoren, da sie helfen die Wartungskosten gering zu halten und ein schnelles Reagieren auf veränderte Anforderungen erlaubt.

Eine getrennte Spezifikation von Aufgabenfolgen abseits des Programmcodes, in der Form von Geschäftsprozessmodellen, die von der Software Applikation verarbeitet werden können, ist ein Weg um solch eine Flexibilität zu erreichen. BPMN 2.0 erlaubt das Spezifizieren von Geschäftsprozessmodellen und ermöglicht es diese in die Software
einzubinden. Mit diesem Ansatz verwendet die Software Geschäftsprozesse um die Logik der Applikation zu steuern.

Allerdings liegt der Fokus von BPMN 2.0 auf der Spezifikation einer Ablauffolge von Aufgaben. Nicht behandelt wird, welche zusätzlichen Informationen ein Benutzer benötigt um die Aufgaben zu erledigen. Es sind zur Ausführungszeit nur Informationen zu der aktuellen Aufgabe verfügbar und der Kontext, in welchem dieser Geschäftsprozess
ausgeführt wird, steht nicht zur Verfügung. Dadurch ergibt sich eine taskgetriebene Software-Applikation, bei deren Anwendung ein Benutzer nur einen Teil des gesamten Informationsgehaltes zur Verfügung hat. Das spiegelt sich vor allem auch in der Benutzeroberfläche der Applikation wieder.

Wir schlagen daher eine Software-Architektur vor, die es erlaubt BPMN 2.0 Modelle auszuführen und Kontextinformationen mittels Business-Artefakten auszudrücken. Die daraus resultierende Software verwendet diese Kontextinformation in Kombination mit den Informationen der Aufgabe um daraus eine einheitliche, alle notwendigen Informationen
enthaltende, Benutzeroberfläche zu erzeugen. Zur Repräsentation des Kontext verwenden wir Modelle von Business-Artefakten, welche dann in der Benutzeroberfläche dargestellt werden. All diese Teile zusammen ermöglichen es eine prozess-zentrierte Applikation zu entwickeln.

Kurzfassung englisch:
Modern software applications are often used in companies to organize tasks and support the business. These applications enable employees to collaborate with each other as well as with external partners in a computer assisted way. Companies employ Enterprise Architectures, defined for a given business, which provide information about how they
operate. An essential part of Enterprise Architectures are Business Processes. They are a means to specify how specific tasks are organized, who is responsible and with which partners the company collaborates.

Traditional software solutions often do not reflect the Enterprise Architecture or, at most, directly implement it in the program code rather than using models. This makes it difficult to adapt the software as requirements change over time. Rebuilding parts or the
entire software application may become necessary in such a case. Flexibility of software applications and their alignment with an Enterprise Architecture are an important factor to keep maintenance costs low and to allow fast adaptation to changed requirements.
Having a separate specification of workflows in the form of Business Process Models suitable for software applications, is one option to allow flexibility. BPMN 2.0 provides such a specification of Business Processes and enables embedding them into software applications. An application that uses this approach utilizes Business Processes to control the software and its Business Logic.

However, BPMN 2.0 does not account for additional information to be presented to the user. It only provides the means to execute a sequence of tasks and at the time of execution only information about the currently active task is available. This often results in task-driven software applications, where users only have limited information about the process and its environment. The context in which the Business Process is enacted, is not available and thus also not visible in the User Interface.

We propose a software architecture including a BPMN 2.0 engine and a model of Business Artefacts for aligning the business, its supporting software and the User Interface. The resulting framework shows how Business Processes defined in BPMN can be enriched with additional context information provided by Business Artefacts. During execution of such processes, a coherent Graphical User Interface is presented to the user where not only information about the currently active task is displayed, but also information about the context in which it is executed. We use models of Business Artefacts to present this
information and visualize it. Utilizing these parts, we move towards a process-centric application.


Elektronische Version der Publikation:
http://publik.tuwien.ac.at/files/PubDat_242055.pdf


Erstellt aus der Publikationsdatenbank der Technischen Universität Wien.