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Vorträge und Posterpräsentationen (mit Tagungsband-Eintrag):

E. Kaniusas, H. Pfützner, B. Saletu:
"Eigenschaften akustischer Körpergeräusche im Hinblick auf kardiale/respiratorische Tätigkeit in Patienten mit schlafbezogenen respiratorischen Störungen (Schnarchen und Apnoen)";
Vortrag: Jahrestagung der Österreichischen Gesellschaft für Schlafmedizin und Schlafforschung 2004 (ASRA), Villach, Österreich; 29.04.2004 - 01.05.2004; in: "Abstracts der Jahrestagung 2004, ÖGSMSF", (2004), S. 3.



Kurzfassung deutsch:
Routinemäßig wird die Auskultierung von Lungengeräuschen bzw. Herzgeräuschen zur Diagnose von respiratorischen bzw. kardialen Störungen herangezogen. Im Falle des Schlafapnoesyndroms werden auch die Schnarchgeräusche evaluiert. Die vorliegende Studie zielte auf eine synchrone Erfassung von Lungen-, Herz- und Schnarchgeräuschen an einem einzigen Aufpunkt hin, dessen Position optimiert wurde. Die Körpergeräusche wurden an 20 nicht Apnoe-Patienten und 10 Apnoe-Patienten mit Hilfe eines Mikrofons aufgenommen, das am Ausgang einer Stethoskopkapsel befestigt wurde. Die hochkomplexen Signalmuster wurden im Zeit- und Frequenzbereich statistisch unter Zuhilfenahme von eigens definierten zeit- und ereignisbezogenen Charakteristika untersucht.
Die Resultate suggerieren den rechten Thoraxbereich in der Höhe der siebten Rippe als optimalen Auskultationsbereich. Dies ist insbesondere in Bezug auf optimale Auskultierung der im allgemeinen schwachen Lungengeräusche wichtig, welche die zentralen Apnoen markieren.
Die Obstruktion ist durch einen statistisch relevanten Anstieg von Spektralkomponenten im Bereich 300...2000 Hz begleitet, nicht jedoch im Bereich 0...300 Hz. Die Apnoen können anhand des signifikanten Leistungsanstiegs im Bereich 300...2000 Hz und diverser Leistungsverhältnisse vor und nach der Apnoe registriert werden. Eine multidimensionale Hauptkomponentenanalyse der ereignisbezogenen Charakteristika zeigt, daß eine grobe Klassifizierung der Apnoen in zentrale und obstruktive möglich ist. Statistisch relevante Signaleigenschaften werden in Bezug auf unterschiedliche Atmungstypen, Präsenz von Apnoen sowie deren Klassifizierung diskutiert.
Die Studie zeigt, daß der Informationsinhalt der Körpergeräusche äußerst groß ist, was in der Standardroutine jedoch kaum genutzt wird. Eine extensive Analyse der Körpergeräusche kann die Diagnose respiratorischer Störungen unterstützen bzw. zur Reduktion der Sensorkomponenten dienen.

Erstellt aus der Publikationsdatenbank der Technischen Universität Wien.